Ein gut gekleideter Senior steht in einer Bahn und schaut auf sein Handy.
Foto: mobil.nrw

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Sondern ist NRW-Wanderbahnhof des Jahres 2020

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Herausgehobene touristische Lage überzeugte die Jury um Wanderexperte Manuel Andrack

Der Bahnhof Sondern am Biggesee erhielt heute offiziell den Titel „NRW-Wanderbahnhof 2020". Der Wettbewerb im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative mobil.nrw, in der sich das Verkehrsministerium, die Verbünde und Zweckverbände sowie die Verkehrsunternehmen aus Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen haben, kürt somit bereits seinen zehnten Sieger. Dr. Dirk Günnewig, Abteilungsleiter Grundsatzangelegenheiten der Mobilität, Digitalisierung und Vernetzung im NRW-Verkehrsministerium überreichte die begehrte Plakette in Vertretung für Verkehrsminister Hendrik Wüst dem Bürgermeister der Stadt Olpe, Peter Weber.

Der Bahnhof am Biggesee überzeugte die Expertenjury vor allem auch durch seine herausgehobene touristische Lage: Sondern verfügt über den einzigen Seebahnhof in Nordrhein-Westfalen. Unmittelbar am Sandstrand gelegen, ist die 2018 fertig modernisierte Station idealer Ausgangspunkt für Wander- und Radwander-Touren rund um den Bigge- und den Listersee.

Die umfassende Neugestaltung des Seeufers Sondern ist ein Kernprojekt des Strukturförderungsprogramms „Regionale 2013“. Vor der Modernisierung trennten die Schienen des Bahnhofs den Ort vom Seeufer. Es galt also, mit der Modernisierung die Barrierewirkung des Gleises zu minimieren, den Ort mit dem See zu verbinden und damit die Aufenthaltsqualität für Anwohner und Besucher deutlich zu erhöhen. Eine Außengastronomie rundet heute das attraktive Erscheinungsbild des Bahnhofs ab. Ein Spielplatz und die sanierten Sanitäranlagen sind stets geöffnet. Gäste, die mit E-Bikes anreisen, finden gut ausgerüstete Fahrradabstellplätze mit Ladestation vor. Am Bahnhof Sondern ist ein direkter Umstieg zwischen den Zügen der Biggetalbahn und Schiffen der Personenschifffahrt Biggesee möglich. Rund um den Bahnhof bieten sich zahlreiche Wassersportmöglichkeiten wie Bootsfahrten, Surfen oder Wanderungen zum Beispiel auf dem Franz-Hitze-Pfad an.

Die Bahnstrecke der Biggetalbahn von Finnentrop über Attendorn nach Olpe ist eine 24 Kilometer lange, eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn im Tal der Bigge im südlichen Sauerland. Sie wird im Schienenpersonennahverkehr vom Biggesee-Express im Stundentakt befahren und führt vorbei an malerischen Landschaften und durch endlose Waldgebiete.

Lobende Worte zum NRW-Wanderbahnhof des Jahres 2020 fand Dr. Dirk Günnewig. Er stellte die Bedeutung des ÖPNV für eine attraktive und klimafreundliche Mobilität heraus. Nach dem feierlichen Akt lud Manuel Andrack, prominenter Wanderautor und Pate der Aktion, die anwesenden Gäste zur Wandertour – so konnte sich die Gruppe selbst von den Vorzügen des Wanderbahnhofs 2020 und seines Umfeldes überzeugen. Die gut fünf Kilometer lange Tour führte über Teile des Franz-Hitze-Pilger- und Erlebnispfads mit Ausblicken auf die Seenlandschaften zurück zum Bahnhof Sondern.

Bereits seit 2010 vergibt die Gemeinschaftsinitiative mobil.nrw die Auszeichnung „NRW-Wanderbahnhof". Eine Jury, bestehend aus Vertretern des Ministeriums für Verkehr des Landes, der Verkehrsverbünde und -unternehmen sowie Wanderexperte Manuel Andrack wählt dabei aus verschiedenen Vorschlägen eine Station aus, die sich vor allem durch ihre exponierte Lage entlang von spannenden Wanderrouten sowie durch eine gute Nahverkehrsanbindung auszeichnet. Neben Sondern erhielten folgende Bahnhöfe die Auszeichnung: Overath (2019), Winterberg (2018), Werdohl (2016), Soest (2015), Schladern (2014), Billerbeck (2013), Lennestadt-Altenhundem (2012), Heimbach (2011) und Iserlohn (2010).

Stimmen zur Verleihung

Dr. Dirk Günnewig, Leiter der Abteilung Grundsatzangelegenheiten der Mobilität, Digitalisierung und Vernetzung im NRW-Verkehrsministerium:

„Wir brauchen attraktive, klimafreundliche Mobilität. Der Wanderbahnhof in Sondern kann beides: Er wurde hervorragend modernisiert und bietet Wanderern mit dem Biggesee direkt vor der Tür eine spektakuläre Kulisse für klimaneutrale Ausflüge. So wird der ÖPNV zu einer echten Alternative zum Auto, komfortabel und verlässlich zu einem attraktiven Wanderziel zu gelangen."

Peter Weber, Bürgermeister der Stadt Olpe:

„Es freut uns sehr, dass unser kleiner beschaulicher Bahnhof Sondern in diesem Jahr die Auszeichnung zum „NRW-Wanderbahnhof“ erhalten hat. Wir blicken auf eine bewegte Geschichte zurück, denn Sondern bekam seinen ersten Bahnhof 1875, als die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft den Abschnitt von Attendorn nach Olpe eröffnete. Durch das Staudammprojekt Bigge war eine Neutrassierung der Bahnstrecke notwendig. Der alte Bahnhof Sondern musste deshalb auf ein höheres Niveau verlegt werden. Den heutigen Bahnhof und das modernisierte Umfeld in dieser Pracht zu sehen, erfüllt uns Olper mit Stolz.“

Manuel Andrack, Wanderautor und Pate des NRW-Wanderbahnhofs:

„Es ist immer wieder aufregend, einen Wanderbahnhof zu küren – so lernt man stets aufs Neue tolle Ecken im Land kennen, die zum abwechslungsreichen Wandern einladen und auch mit Bus und Bahn gut erreichbar sind. Wie heißt es so schön: ‚Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr‘. Und Bigge- und Listersee leuchten wirklich wie blaue Edelsteine in der Landschaft des Ebbegebirges im herrlichen Naturpark Sauerland-Rothaargebirge.“

Die Verleihung der begehrten Wanderbahnhof-​Plakette in Sondern. v. l. n. r.: Manuel Andrack (Wanderexperte), Peter Weber (Bürgermeister Olpe), Dr. Dirk Günnewig (Verkehrsministerium NRW).

Der NRW-Wanderbahnhof 2020 ist Sondern am Biggesee. v. l. n. r.: Manuel Andrack (Wanderexperte), Peter Weber (Bürgermeister Olpe), Dr. Dirk Günnewig (Verkehrsministerium NRW). © KCM NRW

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